Mittelfuß

Die Metatarsalgie

Eine häufige Erkrankung des Fußes ist die sogenannte Metatarsalgie. Das Wort Metatarsalgie setzt sich zusammen aus dem Lateinischen Wort “Metatarsus“ für Mittelfuß und dem griechischen „Algos“ für Schmerz und bedeutet wörtlich „Mittelfußschmerz“.

Wie äußert sich eine Metatarsalgie?

Meist tritt dieser Schmerz unter den Zehenballen auf, vor allem unter Belastung beim Gehen. Häufig ist er mit anderen Fußproblemen und Fehlstellungen verbunden, wie z.B. Spreizfuß, Hammerzehen, Hallux valgus, Hohlfuß oder Knick-/ Senkfüße.

Spreizfuß mit Hallux valgus

Spreizfuß mit Hallux valgus

Knickfuß

Knickfuß: Die Ferse kippt und dreht nach innen

Hohlfuß

Hohlfuß: Die Ferse kippt und dreht nach außen

Senkfuß

Senkfuß: Flaches Fußgewölbe, da die Knochen auf Höhe des Fußristes zum Boden sinken

Auch ernsthafte zu Grunde liegende Erkrankungen, wie Rheuma oder Brüche im Fußbereich können zu einer Metatarsalgie führen.

Welche Ursachen gibt es?

Eine häufige Ursache der Metatarsalgie ist ein Spreizfuß. Bei diesem flacht das Quergewölbe des Vorfußes ab und wird breiter. Beim Gehen entsteht bei einer ungünstigen Druckverteilung auf dem Mittelfußköpfchen eine Überdehnung der Bänder, Gelenkkapseln und Muskeln, die die Mittelfußknochen stabilisieren. Verbunden ist dies oft mit Hornhaut oder Schwielen an der Fußsohle. Auf Dauer kann diese chronische Überlastung zu einer Entzündung der Strukturen führen.
Was bedeutet „ungünstige Druckverteilung“? Mehrere Faktoren können dafür verantwortlich sein, dass ungünstiger Druck auf den Füßen entsteht:

Innenkippung

Beim Gehen drücken wir uns über den Ballen mit einem aktiven Quergewölbe ab und beim Aufsetzen des Fußes federt ein intaktes Quergewölbe die Landung ab. Bei einer ungleichmäßigen Belastung, z.B. bei einer Kippung des Fußes nach innen, wie es bei einem Knick-/Senkfuß passiert, belasten Scherkräfte die Mittelfußknochen, lassen sie auseinanderweichen und in der Folge entsteht ein Spreizfuß. Und mit ihm die oben erwähnten Entzündungen.

Innenkippung

Kippung des hinteren Beins nach innen

Hochziehen der Zehen

Ein starkes Hochziehen der Zehen beim Nach-vorne-Schwingen des Fußes und die damit verbundene harte Landung kann die Entzündung noch verstärken, da sich durch die ungünstige Belastung das schützende Fettpolster unterhalb der Grundgelenke zurückbilden kann.

Hochgezogene Zehen

Hochgezogene Zehen

Aktives Quergewölbe

Ziel: Aktives Quergewölbe, entspannte Zehen

Scherkräfte des Beckens

Durch eine ungünstige Gangkoordination von Becken und Bein entstehen im Gehen Scherkräfte, die auf dem Vorfuß wirken und begünstigen dadurch die zunehmende Spreizung.

Becken-Shift

Seitliches Ausweichen des Beckens („Becken-Shift“) und X-Bein-Stellung

Was lässt sich dagegen tun?

Einlagenversorgung
Ihr Orthopäde wird Ihnen zur passiven Entlastung der schmerzhaften Grundgelenke Einlagen verschreiben, die den Druck auf den Ballen minimieren und das Quergewölbe stützen.

Die physiotherapeutische Behandlung bei uns in der Fuß-Schule München

Nach einer Anamnese und Untersuchung nehmen wir eine gründliche Haltungs- und Ganganalyse vor, auf deren Grundlage Ihr individueller Behandlungsplan entsteht:

Schmerzentlastung durch das Erlernen des Anlegens eines elastischen Tapes

Gemeinsam finden wir heraus, ob ein elastisches Tape eine sofortige Schmerzentlastung bringt. Sie erlernen das Anbringen und den Umgang mit dem Tape.

Vorfußtape

Vorfußtape

Fußübungen für das Quer- und Längsgewölbe

Zur besseren Koordination und Stärkung der Fußmuskulatur lernen Sie die wichtigsten Muskeln des Fußes kennen und erlernen Übungen für zu Hause. Diese Übungen sind sehr fein und vermitteln Ihnen ein Gefühl für die Komplexität unserer Füße und unseres Ganges.
Eine Übung ist die Ansteuerung unseres Quergewölbebogens, was zur gleichmäßigeren Druckverteilung auf dem Vorfuß führen kann und dem übermäßigen Hochziehen der Zehen entgegenwirkt.

Quergewölbe-Übung

Übung für das Quergewölbe

Hier finden sie einen kurzen Film mit zwei Übungen für das Quergewölbe:

Zum YouTube Kanal der Fuß-Schule » Aktivierung des Quergewölbes

Eine zweite Übung dient der Beweglichkeit unseres Längsgewölbes und trainiert die Muskulatur, die das Kippen des Fußes beim Belasten verhindert.

Längsgewölbe-Übung

Übung für das Längsgewölbe

Veränderung der Gangkoordination zur Verbesserung der Druckverteilung auf den Fuß und Integration der Gewölbespannung in das Gehen

In unseren großen Räumen mit viel Platz zum Gehen üben wir, wie Sie durch ein feines Verändern Ihres Gangbildes die Belastung auf dem schmerzenden Bereich des Fußes verringern und die erlernten Übungen in das Gehen integrieren können.

Kreuzgang

Erlernen eines günstigen Gangbildes

Behandlung und Eigenübungen zum Ausgleich von Muskeldysbalancen

Damit die erwähnten Maßnahmen zum Erfolg führen, werden wir die Muskeldysbalancen beseitigen, die eine gute Gangkoordination durch Verspannungen oder Abschwächung der Muskulatur behindern. Dies kann auf der einen Seite durch eine gezielte manuelle Lockerung durch den/die Therapeuten/-in oder mit Matrix Rhythmus Therapie erfolgen, auf der anderen Seite durch Eigenübungen wie Muskel- und Faszien-Dehnungen.

Lockerung

Lockerung von Muskeln und Faszien

Behandlung der Fußsohle mit der Matrix-Rhythmus-Therapie (siehe Blogbeitrag » Was ist Matrix Rhythmus Therapie )

Fazit

Eine Metatarsalgie entsteht häufig infolge mehrerer Faktoren im Bewegungsablauf beim Gehen. In unserer Einzeltherapie oder in einem unserer Kurse lernen Sie, diese Faktoren zu erkennen, zu verändern und damit Vorfußschmerzen zu verbessern und langfristig in den Griff zu bekommen.

Herzlichst,
Ihre Claudia Fischer
Physiotherapeutin in der Fuß-Schule München

 

Hinweis zur Matrix-Rhythmus-Therapie
Die „Matrix-Rhythmus-Therapie“ als solche und mithin die dem Gerätesystem „Matrixmobil®“ im folgenden beigegebenen Zweckbestimmungen, Wirkungsweisen und medizinischen Einsatzbereichen entstammen der Komplementärmedizin und begründen sich als Alternative und Ergänzung zu wissenschaftlich begründeten Behandlungsmethoden der Schulmedizin. Den Aussagen zu den genannten Therapiefeldern und Behandlungsmethoden liegen aktuell lediglich Studien kleiner Kohortengruppen, Pilotstudien, Anwendungsbeobachtungen und Erfahrungsberichte zugrunde. Es liegen keine Studien des Evidenzgrad Ib (methodisch hochwertige randomisierte placebo-kontrollierte Studie mit ausreichender Probandenzahl) oder der Stufe Ia (Metaanalyse auf der Basis mehrerer methodisch hochwertiger Studien der Stufe Ib) vor, sodass die Therapie, Methodik und die beschriebenen Behandlungsmöglichkeiten bislang als schulmedizinisch-wissenschaftlich nicht hinreichend gesichert und so als zumindest umstritten gelten.